Gemeinde Lülsfeld   DEU Lülsfeld COA svg
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2023, das Jahr der Planung

 

Rückblickend auf das vergangene Jahr freute sich der Lülsfelder Bürgermeister vor allem über das „Wiedererwachen“ des gesellschaftlichen Lebens in seiner Gemeinde. Als 2020 gewählter Bürgermeister kannte er zuerst nur den „Corona-Modus“. Nachdem die gesetzlichen Auflagen immer weiter aufgehoben wurden, nutzten viele Mitbürgerinnen und Mitbürger die Chance sich zu engagieren. Nicht wenige beteiligten sich am Gestaltungsprozess der beiden größeren Projekte für die im neuen Jahr der Startschuss für die Umsetzung fallen soll. Für Schallfeld steht die Umgestaltung des Dorfplatzes an. Seit dem Abriss der alten Schule haben Vertreter der Gemeinde und interessierte Bürger fleißig geplant. Ihr Ziel: Umgestaltung des jetzt brachliegenden Geländes um einen anziehenden Treffpunkt für Jung und Alt zu schaffen. Auch die Anwohner der Lülsfelder Kirchstraße haben in den letzten Monaten einiges an Freizeit und Ideen in ihr Projekt investiert. Eine nicht aufschiebbare Sanierung der ältesten Abwasserleitung des Dorfs war hier der Auslöser. Voraussetzung für den Beginn der Arbeiten sei jedoch, so Heinrichs, dass die Förderbescheide jeweils rechtzeitig einträfen.

Wie beim Hausbau steht zuerst die Planung

Allerdings wird das kommende Jahr vor allem von Planungstätigkeiten geprägt sein. Der Projektleiter bei Hiestand in Gerolzhofen vergleicht das gerne mit dem Hausbau. Hier stelle man sich auch zuerst die Fragen: „Welche Anforderungen habe ich?“, „Welche Möglichkeiten gibt es?“. Erst nach der Planung würden Aufträge vergeben und mit dem Arbeiten begonnen. Dies lässt sich auch auf eine Gemeinde übertragen. Dreh- und Angelpunkt ist hier der sogenannte Flächennutzungsplan. Mit ihm soll die Zukunft Lülsfelds und Schallfelds kartographisch und textlich beschrieben werden. Es geht darum, einen weiteren Grundstein für die Entwicklung der kleinsten Gemeinde des Landkreises für die nächsten 10 bis 20 Jahre zu setzen. Auf die Frage weshalb das jetzt wichtiger denn je sei, nannte das Ortsoberhaupt mehrere entscheidende Gründe. Aufgrund der Klimakrise seien die Voraussetzung für die Errichtung von Windkraft- oder Freiflächen PV-Anlagen deutlich vereinfacht worden. Um als Gemeinde überhaupt noch mitgestalten zu können müsse man jetzt agieren und entsprechende Gebiete ausweisen. Entsprechend abgestimmt müsste die Ausweisung neuer Baugebiete sein. Stünden Wohnhäuser zu nah an Windrädern sei durchaus mit Beeinträchtigungen durch Schallemissionen oder Schattenwurf zu rechnen. Aber auch die Anbindung an die Kläranlagen der Ortsteile sei ein wichtiger Faktor. Lange Strecken oder gar Pumpwerke müssten auf jeden Fall verhindert werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Erstellung des Flächennutzungsplans sei auch der Hochwasserschutz. Wie in einem Puzzle müssen sich alle Faktoren zu einem großen stimmigen Gesamtbild vereinen lassen.

Das Langfristige planen, ohne das Dringliche zu vernachlässigen.

Gleichzeitig gelte es aber auch die „kleinen“ Dinge voranzutreiben um die Gemeinde noch attraktiver und zukunftssicherer zu machen. Glasfaserausbau für schnelleres Internet, weitere Sitzbänke, Ausbau des Katastrophenschutzes oder eine weitere Photovoltaikanlagen auf Gemeindedächern seien hier erwähnt. Außerdem soll Schallfeld besser an das Linienbussystem angebunden, und ab Mai ein sogenannter Rufbus in der Gemeinde getestet werden um die Mobilität der Einwohner zu verbessern. Für diese, aber auch für Besucher möchte Heinrichs weitere „Lieblingsorte“, wie er sie nennt, schaffen. Sie würden, wie zum Beispiel das neue Lilienfeld, seiner Erfahrung nach von vielen Menschen gerne angenommen. Schließlich soll in 2023 auch der Jugendraum in Lülsfeld fertiggestellt und das Schallfelder Feuerwehrhaus saniert werden.

Und was wünscht sich Thomas Heinrichs persönlich für die kommenden 12 Monate? Gerade in der jetzt anstehenden Planungsphase seien viele Behörden, aber auch die Bürgerinnen und Bürger einzubinden. Dies sei richtig und wichtig. Sein Wunsch: Trotz der Unsicherheiten die mit Corona und Krieg Eingang fanden hofft er auf möglichst unbürokratische schnelle Prozesse um die Planungen möglichst zeitnah, effektiv und zukunftssicher ausführen zu können.

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An einem seiner Lieblingsplätze: Lülsfelds Bürgermeister Thomas Heinrichs blickt positiv in die Zukunft.