Zum ersten Mal stellte der neue Revierförster Felix Reichelt vor dem Lülsfelder Gemeinderat den Bericht zur Waldpflege vor. Seit Februar betreut er auch den Gemeindewald. Aufgefallen sind ihm von Beginn an die Schäden an den Eichen. Zum einen fallen viele Trockenschäden, vor allem in den Kronen auf. Dazu kommt noch Schädlingsbefall durch den Zweipunkteichenprachtkäfer. Um weitere Ausbreitung des Schädlings zu vermeiden müssten diese Bäume zuerst aus dem Wald entnommen werden. Durch die bestehende Schädigung des Baums kein einfaches Unterfangen, das eine Spezialausbildung voraussetzt. Anschließend müsse an dieser Stelle Wiederaufgeforstet werden. Ein Zaun sei unvermeidbar um Verbiss vorzubeugen, so Reichelt. Damit leitete er den Blick des Gremiums an den entsprechenden Arbeitsaufwand. Sowohl Quantität als auch Anforderungen an die Qualität der Arbeitsaufgaben seien in den letzten Jahren stetig gewachsen. Er schlug vor eine gesunde Mischung aus Einsatz von Bauhofmitarbeitern und Spezialfirmen zu planen. Bezüglich Brennholz wies er darauf hin, dass dies grundsätzlich ein sogenanntes Koppelprodukt darstellt; es fällt bei der Wandpflege stets mit an. Um die beste CO2-Bilanz zu erreichen sollte es in nächster Nähe verwendet werden. Schließlich berichtete er noch vom Audit zur PEFC, das am 14. Juni in beiden Gemeindewäldern stattfand. Es gab dort keine Mängel, so dass das 2021 erworbene Zertifikat weiter erhalten bleibt. Die Holzerlöse lagen im vergangenen Jahr bei knapp 16.000 Euro. Für das kommende Jahr schlug er stabile Brennholzpreise vor. Am Ende seines Vortrags blickte er in das kommende Jahr. Schwerpunkte sah er hier in der Verjüngung von geschädigten Bereichen, und hier vor allem beim Zaunbau.
Keine Maibäume mehr?
Mehrfach fragte das Gremium Tipps für das Pflanzen und den Erhalt von Birken nach. Traditionsgemäß finden diese für Hochzeiten oder als Maibaum Verwendung. Einige Anpflanzungen in den vergangenen Jahren waren mehr oder weniger erfolglos. Reichelt machte jedoch kaum Hoffnung. Die relativ schweren Lehmböden böten keine gute Grundlage für diese Baumart.
In seiner Rolle als Kämmerer präsentierte der Lülsfelder Rene Borchardt den Bericht der örtlichen Rechnungsprüfung für das Jahr 2021. Einige Hinweise konnte er den Gemeinderäten mitgeben. So wünschte er sich zukünftig möglichst zeitnahe Begleichung von Rechnungen. In einem konkreten Fall lagen die Ausführungen einer Baufirma bereits drei Jahre zurück als die Rechnung gestellt wurde. Dann ging der Kämmerer zur Jahresrechnung 2021 über. Hier lag der Verwaltungshaushalt bei rund 1,6 Millionen Euro. Zusammen mit dem Vermögenshaushalt in Höhe von etwa 770.000 Euro ergibt sich eine Gesamtsumme von knapp 2,37 Millionen Euro.
Erfreut vermeldete Borchardt noch, dass ein Überschuss in Höhe von 350.376,05 Euro erzielt wurde. Die Gemeinderäte gaben daraufhin die Jahresrechnung 2021 einstimmig und vorbehaltlos frei. Der Kämmerer schloss die Bekanntgabe der Jahresrechnung 2022 mit einer kurzen Statistik zu den Einwohnerzahlen ab. So lebten zum 31.12.2021 852 Personen in Schallfeld und Lülsfeld. Die Prokopfverschuldung liegt mit 119,33 Euro deutlich unter dem Landesdurchschnitt, der bei mehr als 600 Euro liegt. Zum Abschluss der Gemeinderatssitzung wies Thomas Heinrichs noch auf die bevorstehenden Bürgerversammlungen am Freitag, 27. Oktober in Lülsfeld und am Sonntag, 29. in Schallfeld hin.
Der Blick auf den Lülsfelder Gemeindewald aus westlicher Richtung zeigt vereinzelt vertrocknete Eichenkronen.