Lülsfelds Bürgermeister Thomas Heinrichs hatte zur jüngsten Gemeinderatssitzung als Gast Herrn Maximilian Conrad vom Institut für Energietechnik an der Hochschule in Amberg eingeladen. Es ging darum einen Kriterienkatalog für PV-Freiflächenanlagen zu erstellen. Conrad startete mit einem Blick auf die Vergangenheit. Bereits seit 4 Jahren läuft nämlich schon die Zusammenarbeit mit der ÜZ Mainfranken. Ziel eines Kriterienkatalogs sei die Ausweisung potenzieller Flächen für Freiflächen Photovoltaikanlagen. Außerdem könne die Gemeinde dadurch Ihre Planungshoheit halten und potenziellen Interessenten Planungssicherheit gewährleisten. Grundsätzlich ist dieser Katalog wie eine Checkliste aufgebaut. Verschiedene Flächen werden mit einem sogenannten „Raumwiderstand“ gewichtet. Zum Beispiel wird einem Naturschutzgebiet ein höherer Raumwiderstand zugeordnet als zum Beispiel einem Bereich für Wiesenbrüter. Die einzelnen Gewichtungen werden auf einer Flurkarte übereinandergelegt und farblich gekennzeichnet. Am Ende kann man über Ampelfarben sehr einfach erkennen, an welchen Stellen Freiflächenphotovoltaikanlagen aufgebaut werden könnten. Conrad war der Meinung, dass die Gemeinde im Vergleich relativ viel Fläche ausweisen könnte, wies aber darauf hin, dass auch zusätzliche Kriterien noch festgelegt werden könnten. Hier war den Räten wichtig die sogenannten „Ackerzahlen“ zu berücksichtigen. Die Ackerzahl gibt Auskunft über die Güte und Ertragsfähigkeit der einzelnen Flurstücke. Das Gremium war sich einig, dass wertvolle Grundstücke nicht für PV-Anlagen freigegeben werden sollten. Conrad wies weiter darauf hin, dass die Gemeinde auch eine Höchstfläche festlegen könne. Auch das fand durchgängig Zustimmung. Der Bürgermeister gab dem Rat die Aufgabe sich Gedanken über weitere Kriterien zu machen und spätestens zur nächsten Sitzung einzubringen. Danach ging es nochmal um das Thema, aber konkreter: Das Gremium stimmte dem Antrag der ÜZ Mainfranken zur Errichtung einer Freifeldphotovoltaikanlage auf Flurnummer 1048 in Lülsfeld einstimmig zu. Und auch das nächste Thema drehte sich um die Fläche der Gemeinde. Für den Punkt „Änderung des Flächennutzungsplanes“ hatte Heinrichs den Leiter der VG-Verwaltung Johannes Lang eingeladen. Da die letzte Anpassung des Planes schon 32 Jahre zurückliegt sei nun eine Anpassung an heutige Gegebenheiten nötig. Allerdings handele es sich ausschließlich um formelle Änderungen. Inhaltlich gäbe es keine Änderungen führte Lang aus. Das Gremium stimmte den Änderungen zu. Außerdem soll der Flächennutzungsplan für 4 Wochen für Interessierte ausgelegt werden.
Danach stimmte das Gremium noch dem Bau einer Außensauna im Lülsfelder Schleifweg zu. Diese Freigabe war nötig, weil es sich um Grenzbebauung und um eine Abweichung von der vorgeschriebenen Dacheindeckung handelte. Am Ende der Sitzung verteilte Heinrichs eine Liste mit anstehenden Projekten. Dabei ging es zum Beispiel um die Kläranlage, um die Dorferneuerungen oder um Digitalisierung. Er wünsche sich Unterstützung aus dem Gremium aber auch von Bürgerinnen und Bürgern bei den insgesamt 24 Projekten, sagte er.
Der Lülsfelder Gemeinderat legte Kriterien für Freiflächen-Photovoltaikanlagen fest. Archivfoto Matthias Wiener: Solarpark bei Herlheim